Seit einiger Zeit beschreibt in der Wissenschaftsforschung das Konzept der »medical« oder »biological citizenship« spezifische Formen der Zugehörigkeit, des Ausschlusses, der Rechte und des Zugangs zu Ressourcen, Behandlungsweisen sowie der Pflege, die auf biomedizinischer Grundlage zugeschrieben werden. Zu den inkludierenden wie exkludierenden, in die Körperlichkeit von Individuen und Gruppen eingeschriebenen Differenzkategorien zählen etwa Behinderungen, genetische Differenzierungen, Krankheiten sowie ethnische und rassistische Identifizierungen. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung werden entsprechende staatliche Regierungsweisen und gesundheitspolitische Maßnah-men, aber auch biotechnologische und transnationale Praktiken und Diskurse in ihren ermöglichenden wie einschränkenden Effekten von Selektion und Enhancement analysiert.